Leipzig

Ich bin jetzt seit ein paar Wochen in Leipzig und wohne und arbeite nun hier. Für mich ist es einfach wunderbar in einer Großstadt zu sein. Die vielen Menschen um mich herum stören mich nicht, im Gegenteil, ich fühle mich wohl!
In Neckarbischofsheim war es für mich wie in einer Geisterstadt. Niemand auf den Gehwegen und kaum Autos auf den Straßen. Das hat mich nach dem aufregenden und lauten Treiben in Kamerun in den Wahnsinn getrieben. Besonders, dass ich nicht viele Leute getroffen habe, mit denen ich reden konnte. Klar man sagt, lieber ein paar richtige Freund*innen, als viele Falsche. Aber ich brauche auch Menschen, die ich einfach mal auf der Straße oder in einem Geschäft treffe, mit denen ich Smalltalk halte und dann wieder auseinander gehe. Oder in einen Club gehen, mit Wildfremden feiern und tanzen, die ich danach nicht mehr wiedererkennen würde. Kurz, die Zeit einfach genießen und menschlichen Kontakt haben.
Deshalb denke ich auch, dass ich genau hier in Leipzig gut aufgehoben bin. Die Menschen hier sind meist freundlich und für ein kurzes Schwätzchen gerne zu haben. Besonders liebe ich es, dass man sich hier in Cafés einfach duzt. Kein förmliches: "Was möchten Sie denn gerne bestellen?", sondern ein: "Was magst du denn gerne haben?". Es macht das ganze gleich viel nahbarer und man traut sich auch eher mal bei etwas nachzufragen. Ich verstehe da die ganze Respektsache nicht. Warum soll das Respekt zeigen, nur weil ich einen Menschen Sieze. Das heißt ja noch lange nicht, dass ich diese Person tatsächlich respektiere.
Im Moment lebe ich noch bei meinem Onkel, meiner Tante, meiner süßen Cousine und meinem niedlichen Cousin. Das ist manchmal ganz schön stressig, denn es ist nicht einfach zu fünft in einer Wohnung zu wohnen. Man muss sich eben aufeinander abstimmen. Gerade was das Bad am Morgen angeht. Aber es ist umso schöner abends gemeinsam zu Essen und sich über den Tag auszutauschen. Mein Familie ist echt ein toller, verrückter Haufen und ich genieße die Zeit mit ihnen. Aber genauso froh bin ich, wenn ich dann Mitte nächste Woche umgezogen bin in meine eigene Wohnung. Dann bin ich einfach mal für mich, aber trotzdem in der Nähe.
Auch meine erste Arbeitswoche habe ich hinter mich gebracht. Ich arbeite jetzt in einem Kindergarten in der Gruppe der 3 bis 4 Jährigen und die Kinder sind wahnsinnig lieb und ich verstehe mich prima mit meiner Kollegin. Der Kindergarten ist auch wahnsinnig modern und wir haben viele tolle Räume um mit den Kindern verschiedenste Angebote zu machen. Außerdem fahre ich jeden Morgen 20 Minuten mit dem Fahrrad zur Arbeit und das ist erstaunlich Kraft spendend. Auch wenn ich jeden Morgen leicht schweißgebadet ankomme, weil ich einfach nicht langsam Fahrrad fahren kann. Ich bin auch mal gespannt, wie lange ich das bei dem immer kälter werdenden Wetter aushalte.
Und es wird echt immer kälter und ich friere. Ich friere so fruchtbar. Und ich frage mich, wie das alles im Winter mit mir werden soll. Wenn ich doch jetzt schon am liebsten in eine Schneehose steigen würde. Aber ich werde das schon überleben.
Es passiert so viel neues in meinem Leben und doch sind meine Gedanken oft in Kamerun bei meinen Freund*innen und meiner Familie. Diese Menschen haben im Moment so viel zu fürchten. Manche sogar um ihr Leben. Und dann noch diese Wahl, in der der Sieger ja schon vor dem Gang zur Urne klar war. Eine Chance auf Wandel bleibt hier wohl aus. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Die Hoffnung auf ein besseres Leben für die Menschen in Kamerun und besonders für die Kinder, die eine ordentliche Schulbildung brauchen und Freude in ihrer Kindheit erfahren müssen. Tatsächlich gab es jetzt eine kleinere Anfrage der Grünen im Bundestag über die Krise in Kamerun und wie man mit dieser umgehen solle. Aber eine tatsächliche Hilfe wird es wohl nicht geben. Es scheint eher, als würde die Regierung darüber Beraten das Militär in Kamerun zu unterstützen. Was eine wirklich große Schande ist. Durch die Regierung sterben täglich Menschen. Und wie ihr wisst, sehe ich die Rebellen nicht durch eine rosa Brille hindurch als die lieben Retter an, aber die Regierung hat diesen Konflikt eskalieren lassen. Sie zeigt von Anfang an keine Gesprächsbereitschaft und die soll Deutschland jetzt auch noch unterstützen? Siehe: Kleine Anfrage der Grünen Punkt 29!
Schön ist es aber zu sehen, dass es Organisationen gibt, die helfen und sich nicht einschüchtern lassen. Sie sind vor Ort und setzen manchmal sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel. Ein großartiges Beispiel sind CHRDA-Centre for Human Rights and Democracy in Africa.  Sie schreiben auf ihrer Seite auch einfach gute Infos über das was in Kamerun passiert in Fakten und Zahlen.
An diese Organisation könnt ihr auch spenden und so dabei unterstützen, dass heimatlosen Kameruner*innen geholfen wird: Spenden an CHRDA

Ich melde mich wieder, spätestens wenn der Umzug vorbei ist.
Bis dahin

See you later, alligator!
Update: Kameruns Präsident wurde gewählt, es ist wie nicht anders zu erwarten Paul Biya geworden. Ihm wurde schon Wahlbetrug seitens der Opposition vorgeworfen, die Klage aber abgelehnt: Paul Biya weitere 7 Jahre im Amt

Karlie (Street) 💗

Appartment not yet done

Eating waffles



Since some view weeks I'm in Leipzig, living and working here. It's a wonderful feeling to be here in a big city. This many people around me are't disturbing, stressing me, quite the contrary, I'm feeling wonderful!
It was like ghosttown for me in Neckarbischofsheim Nobody walking and no cars on streets. I missed the life full of people like in Cameroon and it made me crazy to be in Neckarbischosheim, a really small village. Especially, that I didnt meet many people, with whose I could talk.Of course, it's better to have some real friends then to have many false. But I also need some people, I meet on street or in a store, who I can have a little smalltalk with. Or to go in a club, celebrating and dancing ith strange people, whose I will never meet again or recognize. Enjoying the time and having human contact.
This is why I think it's good that I am in Leipzig. The people are most often friendly and like small discussions too. I like the not formal talk especially. In Germany you say to people you know, like friends or family "Du" but to other people, you don't know or they are in a higher position "Sie". That should show the respect to older or people in a higher position. But for me it's not a sign of respect. It makes distance between people. So if you go to a bar in Leipzig they are talking with you "du" and not "Sie".
Now I'm living with my uncle, my aunt, my two sweet cousins. That is a little bit stressful sometimes, because it's not easy to live with 5 people in one apartment. You need to look at each other. Especially, the bath time in the morning. But it's really nice to come home and to eat all together dinner and to talk about the day. My family is really lovely and a little bit crazy and I enjoy the time. But I will be happy too, when I will move next week to my own apartment. Then I have time for myself but I'm still in the near of all.
I had my first working week at the new job side too. Now, I'm working in a group with children in the age of 3 to 4 years in a modern, big kindergarten. We have many rooms to make different kind of activities with the children and I enjoy it. I also drive every morning 20 minutes with the bycicle to the kindergarten and this gives much power. Even if I arrive sweating, because I can't drive slowly. I'm also curious how I will handle the colder weather. It gets more cold and I'm freezing. I'm freezing so terrible. And I ask myself, how I should survive the winter. I would love to put on my snowtrouser now. But I will handle it!
It happens so much new in my life and but nevertheless my thoughts are in Cameroon with my friends and my family! The people there have to fear so many things, sometimes even their own life. And there is this election, where the winner was known before the people walked to vote. A chance for change seems to fail to appear. But I won't loose my hope. The hope of a better future for the people in Cameroon, especially for the children, whose need to have a good education and joy in their childhood. Indeed, there is an inquiry of the party "Die Grünen" in Germany to talk about the crisis in Cameroon and what to do. But it seems that there won't be help. In fact, the government of Germany are discussing of support the military in Cameroon. What a shame! There are dying people daily because of the government. And you know quite well, I don't see the rebels through a pink sunglass as the wonderful savior. But the government has escelated the situation. They showed no willingness to discuss the problems and Germany wants to support them now? Inquiry of "Die Grünen" Point 29!
But there are still organisations, which tries to help and they aren't intimidated. They are at the spots and sometimes they risk their own lifes. One examle is the CHRDA-Centre for Human Rights and Democracy in Africa. They write informations about the situation in Cameroon with facts. You can donate for them and with that, you support that homeless Cameroonians get help: Donate to CHRDA

I will write again, latest after my move to my own apartment.
Until then

See you later, alligator!
Umpdate: Paul Biya is President again for the next 7 years. The opposition accuse him to frauf the election, but the lawsuit was declined.

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