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Leipzig

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Ich bin jetzt seit ein paar Wochen in Leipzig und wohne und arbeite nun hier. Für mich ist es einfach wunderbar in einer Großstadt zu sein. Die vielen Menschen um mich herum stören mich nicht, im Gegenteil, ich fühle mich wohl! In Neckarbischofsheim war es für mich wie in einer Geisterstadt. Niemand auf den Gehwegen und kaum Autos auf den Straßen. Das hat mich nach dem aufregenden und lauten Treiben in Kamerun in den Wahnsinn getrieben. Besonders, dass ich nicht viele Leute getroffen habe, mit denen ich reden konnte. Klar man sagt, lieber ein paar richtige Freund*innen, als viele Falsche. Aber ich brauche auch Menschen, die ich einfach mal auf der Straße oder in einem Geschäft treffe, mit denen ich Smalltalk halte und dann wieder auseinander gehe. Oder in einen Club gehen, mit Wildfremden feiern und tanzen, die ich danach nicht mehr wiedererkennen würde. Kurz, die Zeit einfach genießen und menschlichen Kontakt haben. Deshalb denke ich auch, dass ich genau hier in Leipzig gut aufgehob

Teilung und Wiedervereinigung/ Division and Reunion

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Passend zum Tag der deutschen Einheit kam mir der Gedanke zu einem neuen Blogeintrag. Am Abend eben diesen Tags, saß ich gemeinsam mit meiner Mutter zusammen und wir sprachen über die Missstände, die noch heute nach 28 Jahren Einigkeit herrschen. Ich dachte an Kamerun und mir viel die Gemeinsamkeit auf. Ich kenne nur 2 Länder auf diesem Planeten, die nach langer Trennung wiedervereint wurden. Und das sind Kamerun und Deutschland. Um sich aber ein gutes Bild von der Situation machen zu können, muss man erst einmal auf die geschichtlichen Fakten schauen. Kamerun Deutschland Bis 1916 war Kamerun unter deutscher Kolonialherrschaft, mit dem Ende des 1. Weltkrieges wurden die deutschen Kolonialstaaten auf die Sieegermächte verteilt. Kamerun wurde auf Frankreich (80%) und England (20%) aufgeteilt im Jahre 1919. Anglophones Kamerun (unter britischen Herrschaft) lebte nach dem englischen System, d.h. britisches Bildungssystem und Gesetzgebung. F

Ankommen als Prozess/ arrivel as a process

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English version below pictures Im Moment bin ich auf dem Rückkehrseminar bei „Brot für die Welt“. Es ist ein wichtiger Teil meines Freiwilligenjahres, in dem es darum geht, sich selbst und sein Freiwilligenjahr zu reflektieren, sich bestimmten Strukturen bewusster zu werden und Möglichkeiten zu finden, sich nach diesem Jahr weiter zu engagieren. Oder kurz gesagt: Sich zu fragen, was für ein Mensch man sein möchte. Es gibt zu allen möglichen Bereichen Seminareinheiten und manche von diesen sind für mich sehr spannend, andere eher nicht, wobei diese vielleicht meinen Mitfreiwilligen weiterhelfen. Eines haben wir nun alle gemeinsam, wir haben in einem fremden Land gelebt, eine/ mehrere andere Kulturen kennen gelernt und viele neue Erfahrungen gemacht. Das verbindet uns und man merkt, wie gut es tut sich untereinander zu unterhalten. Trotz unserer ganz unterschiedlicher Erfahrungen habe ich das Gefühl, jeder kann mich auf eine andere Art und Weise verstehen, die eventuell für meine ande

Zerrissene Seele/ Ripped soul

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The English text is down, after the pictures! Lange habe ich nichts mehr geschrieben auf meinem Blog, aber es ist auch eine schwierige Zeit für mich gewesen. Ich musste mich von meinen Freunden und meiner Familie in Kamerun verabschieden und natürlich von meiner neuen Heimat selbst. Das ist mir wahnsinnig schwer gefallen und es gab viele Tränen des Abschiedes. Ich wollte nicht gehen und man wollte mich nicht gehen lassen. Zurück in Deutschland habe ich mich natürlich auf meine Familie und meine Freunde gefreut, aber es ist mir schwer gefallen in diesen Alltag zurück zu finden. Es ist hier so anders als in Kamerun. Auch hier sind viele Tränen der Trauer geflossen und ich fühle mich oft unwohl in meiner eigenen Haut. Ich bin überfordert von dem Leben hier, dass so schnell verläuft und von den ganzen Strukturen, die mich einengen. Hier fühlt es sich zudem so leer an, keine Menschen auf den Straßen und keine Musik. Ich fühle mich hier von der Gesellschaft abgeschnitten, wenn ma